Liepaja – Die „Wurzeln“ des Domino-Projekts liegen in einem Schulungsprogramm, das vor wenigen Jahren vom Diakonie-Verein in Liepaja organisiert worden ist. Etliche Kurse und Schulungen wurden arbeitslosen Menschen mit Behinderungen angeboten, um handwerkliche Kenntnisse zu vermitteln, sie vor allem aber behutsam in strukturierte Arbeits- und Tagesabläufe einzuführen.

Die Lebenssituation vieler Menschen mit Behinderungen in Lettland ist alles andere als glücklich. Es werden nur unzureichende Möglichkeiten sozialer oder gesellschaftlicher Rehabilitation geboten, staatliche Förderung von Arbeitsplätzen oder gar Werkstätten für Behinderte gibt es so gut wie überhaupt nicht. Diese Situation führte dazu, dass der Diakonie-Verein in Liepaja bereits vor etlichen Jahren Kurse und Schulungen anbot, um handwerkliche Kenntnisse und Fähigkeiten zu vermitteln, die im Ergebnis bessere Startchancen für die Aufnahme einer Arbeit für die Teilnehmer bieten sollten. Gefördert wurden diese Kurse vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein und von der Soziallotterie „Aktion Mensch“.

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Kerzen, Keramik, Spielzeug und Holzarbeiten bilden den Schwerpunkt des Sortiments. Fotos: Henze

Tatsächlich konnte im Rahmen dieses Projekt eine Vielzahl junger und älterer Menschen mit Handicaps handwerklich fit gemacht werden, was jedoch aufgrund der angespannten Situation des lettischen Arbeitsmarktes kaum in neue Arbeitsverhältnisse mündete.

Agrita Suba arbeitet seit vier Monaten im Domino-Markt auf einem geförderten Arbeitsplatz

Agrita Suba arbeitet seit vier Monaten im Domino-Markt auf einem geförderten Arbeitsplatz

Damit stellte sich unter anderem auch die Frage: Wohin mit den während der Ausbildung erzeugten Produkten? Dabei handelt es sich vor allem um kunstgewerbliche Gegenstände wie Kerzen, Holzarbeiten, Spielzeug, Webwaren aber auch Seifen und Düfte. Vor allem machte den Kursteilnehmern, aber auch anderen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die Arbeit Spaß, sie mögen ihre Produkte und wissen die erlernten Fähigkeiten zu schätzen. Oder wie Diakonie-Leiter Pastor Martin Urdze sagt: „Diese Arbeit verschafft natürlich auch Selbstbestätigung und ein wachsendes Selbstbewusstsein.“

Schöne Dinge von Menschen mit Handicaps angerfertigt

Schöne Dinge von Menschen mit Handicaps angerfertigt

Keine Frage, die Produkte müssen vermarktet werden. Aus dieser Erkenntnislage heraus wurde im Jahr 2009 der Domino-Markt eröffnet, der sich ebenfalls in den Diakonie-Räumen in der Friča Brīvzemnieka iela 54, also mitten in Liepaja, befindet. Chefin im „Domino“ ist Inese Biteniece (62) die zusammen mit ihrer Kollegin Agrita Suba (33) für Verkauf und Organisation sorgt. Aber nicht nur der Laden ist ein „Point of Sale“. Vielmehr besuchen die Beiden auch Supermärkte und Handwerksmessen und präsentieren dort mit einem mobilen Stand die schönen Produkte. Sogar ins Ausland werden die Waren des Domino-Markts inzwischen exportiert. Zum Beispiel nach Bonn und Oldenburg in Dritte Welt Läden oder auch zur Vorwerker-Diakonie in Lübeck. Für Inese Biteniece ist jedoch klar, dass noch weiter Möglichkeiten zum Verkauf erschlossen werden müssen. „Schließlich steuert unser Markt ein klein wenig Wirtschaftskraft zur Diakonie bei, vor allem aber ist der Verkauf auch eine Frage der Wertschätzung unserer Produkte und ihrer Hersteller.“

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Liepājas Diakonijas centrs

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