Liepaja – Es war der erste richtig schöne Sommersonntag in Liepaja. Viele Menschen zog es raus ins Grüne oder auch an die Strände, ein paar schöne Stunden genießen, mit der Familie oder auch Freunden. Trotz des schönen Wetters konnte sich Pastor Martin Urdze aber auch über viele Gottesdienstbesucher am Sonntagnachmittag in der Kreuzkirche freuen.
Rund ein Drittel der Gemeindemitglieder fanden an diesem Sonntag den Weg zur Kreuzkirche im Zentrum von Liepaja. Pastor Urdze war nicht überrascht darüber, denn, so sagte er, der Besuch sei eigentlich immer gut.
Etwa 130 Mitglieder hat die traditionsreiche Gemeinde im Herzen der lettischen Hafenstadt. Zu Hochzeiten waren es sogar 260 Menschen, die dieser Gemeinde angehörten. 1948 und in den Folgejahren war das gewesen, also zu Sovjet-Zeiten war der Andrang besonders groß. 1948 wurde die Kirche überhaupt erst evangelisch, war erst zwanzig Jahre zuvor als Methodistenkirche von der Evangelischen Gemeinschaft aus der Schweiz als Ebeneza-Kapelle erbaut worden.
Pastor Urdze ist nicht unzufrieden mit der quantitativen, vor allem aber inhaltlichen Entwicklung seiner Gemeinde. Er führt das wesentlich auch auf die räumliche und inhaltliche Nähe zum Diakonie-Verein zurück, den er ebenfalls leitet. Martin Urdze geht wohl mit einigem Recht davon aus, dass der gelebte Glaube und die praktische Arbeit in der Diakonie für Menschen denen es nicht gut geht oder die besonderer Unterstützung und Hilfe bedürfen, natürlich auch die Kirchengemeinde belebt. „Wir sind eine diakonische Gemeinde und sehen uns darin durchaus in einer Pilotfunktion“, so der Pastor.
Tatsächlich ist das Gemeinschaftserlebnis in Diakonie wie auch Kirche beeindruckend. Nach dem Gottesdienst treffen sich die Gemeindemitglieder im Gemeinschaftssaal und tauschen sich bei Tee oder Kaffee in fröhlicher Runde aus. Und viele von ihnen unterstützen auch unter der Woche den Diakonie-Verein mit großem Engagement. In Liepaja gehen Diakonie und Kirche erfolgreich Hand in Hand.
Schreibe einen Kommentar