Liepaja – Rund elf Prozent beträgt die Arbeitslosenquote in der lettischen Hafenstadt Liepaja. Tendenz steigend, denn möglicherweise schließt bald ein Stahlwerk die Pforten für immer. Rund 500 arbeitslose Menschen sind geistig, psychisch oder körperlich behindert. Arbeitsplätze für sie gibt es so gut wie überhaupt nicht und staatliche Leistungen werden nur in geringem Umfang gewährt. Der Diakonie-Verein in Liepaja kümmert sich aber nicht nur um diese Menschen.

Diakonie Gebäude whe_bearbeitet-1

Das Haus der Diakonie in Liepaja

Um 10 Uhr habe ich mich heute mit Pastor Martin Urdze im Liepajas Diakonijas Centrs getroffen. Das baufällige wirkende Haus in der schmalen Fr. Brivzenmnieka Straße 54 ist Anlaufstelle für Menschen die Hilfe brauchen, aber auch für viele Menschen, die meisten davon freiwillig und im Ehrenamt, die anderen Hilfe oder Unterstützung gewähren. Rund 60 Frauen und Männer, junge wie alte, werden regelmäßig im Rahmen von Arbeitsgruppen oder Kursprogammen betreut. Der Domino-Markt bietet mit drei Mitarbeitern vor allem Kunstgewerbe an, das vor allem von Menschen mit Behinderungen angefertigt wird.

whe vor Diakonie whe_of

Autor Wolfgang Henze vor dem Liepaja Diakonija Zentrs.

Zigrida Abele ist seit 1995 für den Diakonie-Verein in Liepaja tätig. Sie ist so etwas wie die gute Seele der Institution, aber auch erste Anlaufstelle für Hilfsbedürftige. Zigrida sagt, dass der große Hit im Sommer vor allem gemeinsame Ausflüge seien. „Viele, besonders die Rollstuhlfahrer, sind manchmal den ganzen Winter nicht aus dem Haus gekommen.“ Auch die Sonntagsschule würde von den Jugendlichen gut angenommen. „Aber machen wir uns nichts vor“, so Pastor Martin Urdze, „viele haben einfach nur Hunger, denn wir bieten nach der Sonntagssschule ein schönes Essen an.“

Bis Anfang nächster Woche werde ich noch bei der Diakonie in Liepaja recherchieren. Ich werde weiter auf gemeinsam-fuer-menschen.net darüber berichten.