Saldus/Kuldiga – Seit knapp 25 Jahren betreut Inita Hartmane ältere und bedürftige Menschen, die rund um die lettischen Städte Kuldiga und Saldus in ländlichen Bereichen wohnen. Und dies oft unter kargen räumlichen und finanziellen Bedingungen. Weite Wege muss die Diakonie-Koordinatorin fahren, um die Menschen besuchen zu können, die auf ihre Hilfe angewiesen sind. Jeweils rund einhundert Kilometer misst ihr Betreuungsgebiet in Nord-Süd-Ausdehnung, wie auch von West nach Ost.

Anders als in den lettischen Städten, kann die staatliche soziale und medizinische Betreuung der Menschen in den ländlichen Regionen noch lange nicht als gut bezeichnet werden. Aus diesem Grund hat Inita Hartmane 1993 einen mobilen Betreuungsdienst auf die Beine gestellt, der sie Woche für Woche und Tag für Tag durch die strukturarmen und weitgehend menschenleeren Regionen Zentral-Lettlands führt. Teilweise leben die Menschen dort noch ohne Strom und ohne Heizung.

Pastor Uldis Gailitis von der Martin-Luther-Gemeinde in Saldus setzt auf den Wohnheimbau.

Das Problem sind auch die langen Wege zwischen den bedürftigen Menschen, die einen hohen Zeit- und Mittelaufwand erfordern, und eine Rundum-Betreuung für Betagte und Kranke kaum möglich machen. Rund 50 neue Betreuungsfälle entstehen in ihrem Gebiet jährlich neu, stationäre Betreuungsplätze gibt es kaum, allemal existieren lange Wartelisten. Inita Hartmane von der Martin-Luther-Gemeinde in Saldus organisiert Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, schafft Kontakte, sorgt für soziale und medizinische Betreuung.

[nextpage title=“Der größte Mangel“]

Das neue Wohnheim könnte in der Nähe der Martin-Luther-Kirche errichtet werden.

Der größte Mangel liegt aufgrund der Vielzahl und Schwere der Pflegebedürftigkeit der Menschen vor allen in den fehlenden stationären Einrichtungen, die staatlicherseits auch nur zögerlich entwickelt werden.

Oft wollen die betroffenen Menschen auch nicht in zentrale Einrichtungen umziehen, beispielsweise nach Riga oder Liepaja, weil sie ihre Heimatregion nicht verlassen möchten.

Der Diakonie-Kreisverband Kuldiga und die Martin-Luther-Gemeinde in Saldus versuchen daher seit langen Jahren ein eigenes kleines Wohnheim zu errichten, scheitern bislang jedoch an den finanziellen Rahmenbedingungen und fehlender staatlicher Unterstützung.

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Initia Hartmane (links) und Santa Knopkena vom Diakonie-Kreis Kuldiga mit GfM-Redakteur Wolfgang Henze

Betreutes Wohnen für etwa 20 bis 25 Menschen würden sie gerne bieten, das dafür notwendige Grundstück in angenehmer und verkehrsgünstiger Lage konnte bereits beschafft werden. Gemeinde-Pastor Uldis Gailitis hat das Grundstück zur Verfügung gestellt, würde sich freuen, wenn das mit einem kleinen Wohnheim bald bebaut werden könnte. Rund 150.000 Euro wären notwendig, um ein Gebäude für 20 bis 25 Bewohner zu errichten. Inita Hartmane und Pastor Uldis Gailitis sind aber zuversichtlich, dass dieses Projekt in den nächsten Jahren fertiggestellt werden kann. Wolfgang Henze

Info: GfM-Redakteur Wolfgang Henze wird Inita Hartmane in diesem Sommer einen Tag lang bei ihrer Arbeit begleiten

 

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Diakoniekreis Kuldiga und Saldus

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Saldus: 56.666670, 22.500000
Kuldiga: 56.969175, 21.982402