Harju-Risti – Bereits vor einem Jahr besuchte ich die evangelische Kirchengemeinde von Harju-Risti, ganz im Nordwesten Estlands, zum ersten Mal. Inzwischen hat sich in der Kirchengemeinde einiges getan in Sachen Seniorenwohnungen.
Pastorin Annika Laats hat sich trotz vieler Arbeit und auch ein paar Rückschlägen, so fördert die Europäische Union zumindest in Estland zurzeit keine stationären Senioreneinrichtungen, niemals entmutigen lassen. Der Plan Seniorenwohnungen in der „Alten Schule“ des Ortes einzurichten wird von der Geistlichen auch weiterhin hartnäckig verfolgt. Allerdings ist Annika Laats von der Idee abgerückt ein komplettes Seniorenheim in dem vorhandenen großen Gebäude in bester Natur- und Ortslage einzurichten. „Das kostet mindestens eine halbe Million Euro und ist für uns nicht zu stemmen“, so die Pastorin. Aber dennoch, die erste neue Wohnung ensteht zurzeit in dem roten Holzgebäude.
Die „Alte Schule“ von Harju-Risti. Fotos: Henze
Annika Laats und ihre Gemeindemitglieder haben sich entschlossen diese Wohnung einzurichten, um dort zuerst eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Eine weitere Wohnung, deren Finanzierung aber noch offen ist, soll jedoch sofort für ein Seniorenpaar zur Verfügung stehen. „Und Zug um Zug wollen wir dann weitere Seniorenwohnungen ausbauen“, erklärt sie weiter.
In der „Alten Schule“ organisiert die Kirchengemeinde auch eine Kleiderkammer für bedürftige Menschen.
Tatsächlich ist die Situation der Senioren auf dem Land in Estland nicht immer günstig. Oft leben sie in uralten Häusern, ohne Heizung und oft auch ohne fließendem Wasser. „Im Winter ist das regelmäßig ein großes Problem“, so Laats. Tatsächlich sind ältere Menschen trotz aller Lebens-Erschwernisse aber nur selten zu bewegen ihre Heimatregion zu verlassen. „Vor allem wollen sie ihren Lebensabend nicht in einem neunstöckigen Hochhaus in einer der Städte Estlands verbringen.“
Wolfgang Henze hat mit Pastorin Annika Laats über ihre Baupläne gesprochen.
Von daher ist der Plan, weitere Seniorenwohnungen in der „Alten Schule“ von Harju-Risti einzurichten eine sehr gute Idee, die sich mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort deckt. „Und wenn wir die Finanzierung hinbekommen, dann könnten nach und nach weitere Wohnungen für dort entstehen“, ist Pastorin Laats sicher. whe
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