Kretinga – In Deutschland spricht man von Inklusion. In Kretinga spricht man von Menschen, die alle herzlich willkommen sind am Programm des diakonischen Sozialzentrums teilzunehmen. Egal, ob körperlich und mental unversehrt oder unter einer Behinderung leidend. Die Diakonie im litauischen Kretinga ist eben für alle da.
Erst vor kurzem konnte das neue Sozialzentrum im Herzen von Kretinga eröffnet werden. Vorangegangen waren etliche Jahre des Aufbaus, wie Arunas Sulslup erzählt, der sich als Leiter der Einrichtung gemeinsam mit seiner Ehefrau Ruta dort große Verdienste erworben hat. Um es deutlich zu machen, in den drei baltischen Staaten steht die Diakonie mit ihren Projekten immer ganz am Anfang. Da ist nichts, und da war vorher nichts. In Kretinga konnte die Diakonie jedoch mit der Hilfe internationaler Partner ein Ensemble von Häusern übernehmen, das war der Grundstock. Tatsächlich sprechen wir aber von Ruinen, die mühsam restauriert werden mussten. „Fast alles in Eigenleistung“, erzählt Arunas Sulslup, fünf Jahre habe die Fertigstellung des ersten Gebäudes bis zur kürzlichen Eröffnung der Sozialstation benötigt. Gute fünf bis zehn Jahre würden jetzt für weitere zwei Häuser benötigt. Stück für Stück, Raum für Raum wurden renoviert, der Flur der Sozialstation wirkt beinahe wie ein Kunstwerk, was vor allem der Verarbeitung von Fliesen-Resten zu verdanken ist. Pastor Mindaugas Kairys ist als Leiter des erst 2008 gegründeten litauischen Landesverbands der Diakonie mit Recht stolz auf die Aufbauarbeit in Kretinga. International unterstützt wurde der Bau auch vom Diakonischen Werk in Schleswig-Holstein und der Soziallotterie „Aktion Mensch“.
Rund 20 bis 25 Menschen besuchen die Sozialstation täglich. Geboten wird dort ein umfangreiches Programm das von Handwerk, über Kunst bis hin zu Kultur und medizinischen Vorträgen reicht.
Manchmal kommen gar so viele Besucher, dass Vorträge wegen größerer Räumlichkeiten in das Kirchengemeindehaus umziehen müssen.
Arunas Sulslup freut sich jedenfalls mit Recht über das große Interesse an der diakonischen Sozialstation. „Es ist zwar noch nichts richtig fertig, aber wir haben jetzt eine gute Basis für die weitere Arbeit“, so der Leiter. Wolfgang Henze
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