Tallinn/Kuressaare/Kohila – Katikodu heißt das Haus, in dem erwachsene Menschen mit geistigen Behinderungen in der Region Kohila, rund 30 Kilometer südlich von Tallinn, betreut werden. Neben Pastorin Tiina Ool (siehe: Link) organisiert und fördert das Projekt auch Kadri Kesküla (40), Referentin für diakonische Angelegenheiten im Konsistorium der estnisch-evangelischen Kirche.

Sinngemäß stand in der Email zu lesen: Treffen wir uns vor Hohenhaupt Castle, damit sich „die boys“ nicht langweilen. Auch die Anschrift war beigefügt. Nun ja, was mag das bedeuten? Also nichts wie hin, einen Tag später, 11 Uhr war abgemacht. Das Schloss liegt im Talliner Ortsteil Nömme, eine der vornehmeren Ecken der estnischen Hauptstadt; mit schönen Villen und Bungalows, großzügigen Grundstücken, nett eben.

Das Hohenhaupt-Castle. Fotos: Henze

Das Hohenhaupt-Castle. Fotos: Henze

Mittendrin das völlig rekonstruierte Schloss, direkt gelegen an einem wunderschönen Park, und während ich noch das Schloss bestaunte kam Kadri Kesküla um die Ecke, die ich natürlich nicht erkannt hätte, wären in ihrem Schlepptau nicht „die boys“ auf zwei Kinderrädern zu sehen gewesen. Alles klar, da fiel der Groschen. Hallo, Hallo, wollen wir uns eine Bank suchen, jawohl, wir konnten reden, „die boys“ umkreisten uns auf ihren Rädchen. Es waren natürlich ihre eigenen Söhne, Kadri Kesküla hatte nämlich Urlaub.

„Katikodu ist ganz wichtig für die Region“, begann Kadri Kesküla das Gespräch zum Thema künftige Behinderteneinrichtung in der Region Kohila. Und, dass die Schlüsselfunktion Pastorin Tiina Ool habe, da diese die Gegend rund um Kohila gut kennen würde und vor allem wüßte, wieviel erwachsene Menschen mit geistigen Behinderungen dort leben würden.

Das Problem sei nämlich, dass ausgehend von Zeiten der sowjetischen Besetzung behinderte Menschen eher versteckt würden oder aber von der damaligen Administration kurzerhand in riesigen Heimen untergebracht worden wären. Förderung oder Ausbildung hätte es in der Regel überhaupt nicht gegeben, da fand nichts statt, so Kesküla. Darum müsse Katikodu erweitert werden, denn dort seien viel zu wenig Plätze. Erst jetzt wurde mir klar, dass dort eine Behinderteneinrichtung bereits existiert, während ich davon ausgegangen war, dass diese erst neu erbaut werden müsse. „Nein nein, es gibt Katikodu bereits, aber das Angebot ist räumlich und inhaltlich bei weitem nicht ausreichen.“

Erst ein paar Tage zuvor waren Tiina Ool und Kadri Kesküla bei Bernd Hannemann im Diakonischen Werk Schleswig-Holstein gewesen, um die Förderanträge perfekt zu machen und eine Unterstützung erreichen zu können. „Und“, so Kesküla, „es sieht gut aus.“ Das ist toll, dachte ich, aber auf alle Fälle müsse ich Katikodu besuchen, jetzt. Na ja, könne sein, dass die Leiterin zurzeit in Urlaub sei, meinte Kadri Kesküla. „Egal, ich fahr da hin. Wo ist es?“ In Vilimere Küla, einem kleinen Ort bei Kohila. Gibt es eine genaue Anschrift? Nein, aber das sei kein Problem. Alles klar: Morgen geht´s los.

 

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Hohenhaupt Castle (Glehn Castle)

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Hohenhaupt Castle (Glehn Castle) 59.387852, 24.653982 Katikodu heißt das Haus, in dem erwachsene Menschen mit geistigen Behinderungen in der Region Kohila, rund 30 Kilometer südlich von Tallinn, betreut werden. Neben Pastorin Tiina Ool (siehe: Link) organisiert und fördert das Projekt auch Kadri Kesküla (40), Referentin für diakonische Angelegenheiten im Konsistorium der estnisch-evangelischen Kirche.  Info: Link48 Vana-Mustamäe, Tallinn, Estonia (Routenplaner)