Klaipeda – Vom 11. bis zum 13. Oktober 2017 wird in der litauischen Hafenstadt Klaipeda die erste Themen-Konferenz im Dialog-Projekt der drei Diakonie-Landesverbände der evangelisch-lutherischen Nordkirche, gemeinsam mit Partnern aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Bulgarien, Kasachstan und dem russischen Oblast Sankt Petersburg organisiert. Es geht dabei um Sucht-Prävention und Rehabilitation. Verantwortlich für die Organisation der Konferenz ist Mindaugas Kairys, Pastor der Kirchengemeinde in Jurbarkas und Leiter des Diakonie-Landesverbands von Litauen.
Es ist kein Zufall, dass die erste Themenkonferenz des Dialog-Projekts (gfm.net berichtete darüber: Link) in Klaipeda unter der Leitung von Mindaugas Kairys stattfinden wird. Pastor Kairys hat die Leitung des „litauischen Diakonie-Landesverbandes“ bereits Jahre vor seiner offiziellen Gründung im Jahr 2008 wahrgenommen. Ein besonderer Schwerpunkt dieser Arbeit bildet dabei die Suchtprävention und -rehabilitation, die sich vor allen in verschiedenen Ausprägungen des Gabrielius-Projekts manifestiert.
So hat bereits vor einigen Jahren in Vyziai, rund sechzig Kilometer südöstlich der litauischen Hafenstadt Klaipeda, ein Drogenentwöhnungszentrum den Betrieb aufgenommen (Link). 2007 war das ehemalige Gemeindehaus einer evangelischen Kirchengemeinde noch eine baufällige Ruine und die ersten Patienten mussten sich ihre Betten quasi selber bauen. Inzwischen werden dort knapp zwanzig Männer betreut, von denen rund 30 Prozent auf Dauer clean bleiben.
In Klaipeda selbst wurde vor zwei Jahren eine Gabrielius-Beratungsstelle eröffnet, die drogenabhängigen Menschen mit Rat und Tat zur Seite steht. Im Bau ist zurzeit ein Wohnheim in Kaunas, in denen einst abhängige Männer zurück in ein drogenfreies Alltags- und Erwerbsleben geführt werden sollen.
Mindaugas Kairys hat aber darüber hinaus eine Vielzahl weiterer Projekte „angeschoben“. Mehrere Tagessozialstationen (Link) für ältere oder Menschen mit Behinderungen gehen auf seine Initiative zurück, genauso wie Betreuungsstellen oder Sozialstationen für Kinder und junge Menschen (Link). Besondere Beachtung mag dabei das Projekt „Eurowaisen“ finden, das sich der Problematik von Kindern und Jugendlichen annimmt, deren Eltern aus wirtschaftlichen Gründen in anderen europäischen Ländern erwerbstätig und daher über längere Zeiträume von zu Hause abwesend sind.
Die engagierte und überaus erfolgreiche diakonische Arbeit von Mindaugas Kairys ist aber nur eine Seite der Medaille, denn darüber hinaus ist der Geistliche auch Gemeindepastor in Jurbarkas und hat sich ebenfalls dem Wiederaufbau verschiedener evangelischer Kirchen verschrieben, die insbesondere während der sowjetischen Besatzungszeit baulich zweckentfremdet und runtergewirtschaftet waren. All dies mag auch dazu beigetragen haben, dass Mindaugas Kairys hohe Anerkennung als Gemeindepastor erfährt und deutlich öfter, als andernorts, auf eine gut besetzte Kirche bei Gottesdiensten schauen kann. So konnte er zum Konfirmationsgottesdienst im Juli gleich 30 Konfirmanden in Jurbarkas begrüßen.
Pastor Kairys belegt mit all seinen Projekten und Aktivitäten eindrucksvoll, wie sich seelsorgerische Tätigkeit mit praktischer Lebenshilfe durch viele diakonische Projekte ergänzt. Wolfgang Henze
Inspirierend!