Als die ersten Patienten vor rund zwölf Jahren zur Drogen-Rehabilitation in das neue Zentrum „Gabrielius“ einzogen, bestand dies aus nicht wesentlich mehr als einem ziemlich renovierungs-bedürftigen Altbau in unmittelbarer Nähe einer bereits vor Jahren entwidmeten Kirche. Viel Grund und Boden drumherum, ein Teich, vor allem aber viel Arbeit für alle Beteiligten. Es war tatsächlich so, dass die ersten Patienten teilweise sogar ihre Betten selbst bauen mussten. Besucht man dieser Tage „Vyziai“, ist ein Vergleich mit den Anfängen kaum noch möglich. Litauens-Diakoniechef Mindaugas Kairys und Gabrielius-Leiter Valdas Milliauskas haben Großes mit ihrem Team, aber auch mit den Patienten geleistet, denn Arbeit ist ein Teil der Therapie und wirkt sich im Ergebnis vor allem auch bei weiteren Projekten der Diakonie in Litauen aus.
Drei schwer drogenabhängige Patienten zogen 2007 in das ehemalige Gemeindehaus ein, inzwischen können dort 14 Männer betreut werden, die zum größten Teil auf langjährige Drogenkarrieren zurückblicken. Von Beginn an wird die Einrichtung von Pastor Valdas Miliauskas geleitet, der die Patienten gemeinsam mit Psychologen und Sozialpädagogen betreut.
Großes hat sich getan in den zwölf Jahren sei Eröffnung von Gabrielius, nicht nur dass der Erfolg der Therapie stets gewachsen ist, vielmehr konnte auch die Infrastruktur wesentlich verbessert werden. Gefördert wird Gabrielius vom Diakonischen Werk Schleswig-Holstein, dem Gustav-Adolf-Werk, der deutschen Sozial-Lotterie „Aktion Mensch“ und als besonderer Partner wird von Diakonie-Leiter Mindaugas Kairys der Schäferhof im schleswig-holsteinischen Appen bezeichnet.
Seit 2007 wird beständig an der Infrastruktur der Einrichtung gearbeitet. Alle Patienten-Zimmer wurden sorgfältig ausgebaut, die Sanitäreinrichtungen wesentlich erweitert und verbessert, Gemeinschaftsräume geschaffen, es gibt einen Sportraum -auch ein wichtiger Teil der Therapie-, einen Computerraum und auch im Außenbereich hat sich vieles getan.
Der therapeutische Ansatz hat sich nach wie vor bewährt und weist zunehmend bessere Ergebnisse aus. Der Rückfall in alte Drogenabhängigkeiten bei den ehemaligen Patienten ist jedoch nach wie vor häufig. Dies hat noch immer mit den schwierigen Lebensverhältnissen in Litauen zu tun, in denen es vor allem an Wohnungen und Arbeitsplätzen mangelt. Dem zu begegnen ist mit einem anderen Projekt gelungen, das 2018 in Garliava eröffnet worden ist. Gemeinsam-fuer-menschen.net wird in Kürze darüber erneut berichten.
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